Da Corona gerade Top aktuell in unserer Gesellschaft ist, sollten auch wir Vorkehrungen treffen, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Fr. Dr. Baumgartner hat unsere spezifischen Fragen beantwortet wie folgt:

Grund für Panik gibt es nicht. Mit dem Marfan-Syndrom geht weder eine Immunabwehrschwäche einher, noch sind Medikamente nötig, die sich auf die Infektabwehr nachteilig auswirken.
Seit heute halten wir keine Vorlesung für Studenten, es ist besonders an unserer Jugend, mit ihrem Freizeitverhalten der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. Viele Veranstaltungen wurden bereits abgesagt, was ich hilfreich finde.


1. Sind Menschen mit dem Marfan Syndrom eine Risikogruppe für das COVID-19 Virus (z.B. mit künstlicher Herzklappe, etc.)?
Sie als vom Marfan- Syndrom Betroffene sind im Allgemeinen keine Risikogruppe. Ein erhöhtes Risiko kann aber gesehen werden, wenn eine höhergradige Mitralinsuffizienz Grad 3 oder 4 vorliegt, eine Einschränkung der Lungenfunktion (z.B. bei Skoliose, Rauchen, allerg. Asthma, COPD) gegeben ist oder eine Herzinsuffizienz vorliegt.

2. Welche zusätzlichen Maßnahmen zu den üblichen Empfehlungen sollte man als Betroffene/r vom Marfan Syndrom zum Schutz vor dem COVID-19 Virus treffen(z.B. genügend Medikamente in Reserve haben, ….)?
Hamsterkäufe von Medikamenten sind aus heutiger Sicht nicht notwendig, doch sollte man rechtzeitig in der Apotheke Nachschub an Medikamenten besorgen und sich rechtzeitig um seine Rezepte kümmern, da Hausärzte in den kommenden Wochen überlastet werden könnten.

3. Sollte man Kontrolltermine bei Ärzten (Insbesondere in den Marfan-Sprechstunden Graz, Innsbruck, Wien) verschieben?
Derzeit geht unser Ambulanzbetrieb ganz normal weiter, wir hatten in der Grazer Klinik noch keinen Fall und halten verschärfte Hygienemaßnahmen ein. Medizinisch notwendige Untersuchungen sollen unbeeinflusst weiterlaufen.

4. Sollte man sich noch Grippe impfen lassen als Betroffene/r vom Marfan Syndrom? (Um gefährliche Kombination von Grippe / COVID-19 zu vermeiden)
Die Grippeimpfung ist nach wie vor empfehlenswert. Auf eine Ruhephase am Tag der Impfung soll geachtet werden, um die Impfung besser zu tolerieren.“

Wer noch zusätzliche Fragen hat möge sich bitte an den Hausarzt oder Vertrauensarzt wenden!